Vom Flachs zum Leinen - der Anbau
Bester Flachs braucht bestimmte optimale Voraussetzungen
Flachs ist eine sehr genügsame Pflanze, benötigt allerdings bestimmte klimatische Bedingungen. Am besten gedeiht die Faser in maritimem Klima mit seinem stetigen Wechsel von Sonne und Regen gepaart mit viel Wind.
Flachs bevorzugt außerdem tiefgründige, lehmige Böden.
Optimale Voraussetzungen für den Flachsanbau finden sich vor allem in den Küstenbereichen Nordfrankreichs und Belgiens.
Hier werden die qualitativ hochwertigsten Fasern erzeugt.
Wir von Leitner Leinen verwenden nur Rohstoffe aus europäischer Erzeugung. Da wir ausnahmslos hochwertigste Leinengarne einsetzen, beziehen wir den Flachs dafür ausschließlich aus den besten Anbaugebieten Nordfrankreichs und Belgiens.


Die Aussaat als Fundament einer erfolgreichen Flachskultur
Der europäische Flachsanbau ist der produktivste weltweit: auf einem Hektar Boden kann Flachs für rund 20.000 km Garn oder 4.000 m2 Stoff produziert werden.
Das über Jahrhunderte entwickelte Fachwissen ermöglicht die Produktion einwandfreier langer Flachsfasern von herausragender Qualität.
Die Aussaat erfolgt zwischen Mitte März und Mitte April.
Dabei spielt die Aussaatdichte eine wichtige Rolle, da die Faser umso feiner wird, je dichter die Pflanzen stehen.
Die Flachspflanzen werden bis zu einem Meter hoch und blühen schließlich im Juni.
Ernte: Raufen und Tauröste
Wenn die Pflanzen voll entwickelt sind, beginnt die Ernte. Eine Besonderheit des Flachs ist, dass er nicht abgeschnitten, sondern mit den Wurzeln aus dem Boden gezogen wird. Man nennt dies das Raufen. Danach wird der Flachs am Feld flach aufgelegt.
Es folgt die sogenannte Tauröste: Durch den Wechsel von Sonne, Tau und Regen sowie mithilfe von Bakterien und Pilze aus dem Boden werden Holz- von Faserteilen gelöst. Die Fasern sind mit den festen Holzbestandteilen über Pektine, wie mit Leim, verbunden. Durch den Röstprozess werden diese Pektine aufgelöst und die einzelnen Bestandteile können im Anschluss daran voneinander getrennt werden.
Dieser Prozess ist ein völlig natürlicher, bei dem keine Chemikalien oder sonstigen Hilfsstoffe benötigt werden. Im Gegenteil: Die Nährstoffe, die sich während der Tauröste aus den Pflanzen lösen, werden vom Boden wieder aufgenommen.
Ist die Röstreife erreicht, wird die Ernte eingefahren.
